Minas Faer

*ein neues Eintrag ist in dem alten verwitterten Buch inmitten des Chetwaldes zu lesen, mit feiner, filigraner, fast schon liebevoller Schrift hat der Verfasser sie auf dass Papier gebannt*

Heute fand ich mein Herz… ich glaubte alles verloren, nachdem dass Mädchen, dem ich soviel bieten wollte, sie zu etwas größerem als dem ihr vorbestimmten Dasein bringen wollte… ablehnte. Sie schien nicht zu verstehen welche Chance sich ihr offenbarte, und meine Bedenken bewahrheiteten sich nur, als ich von Elradan erfuhr dass sie ihn darum gebeten hatte sie auszubilden. Vielleicht mag es mal wieder daran liegen dass ich ein Elb bin, ich werde meine Rasse nie ganz ablegen können, soviel ist sicher… und doch bin ich viel mehr als ein Elb, zumindest in den Augen vieler Menschen. Ein Monster, eine ungezähmte Bestie, Mordend, Raubend… Skrupellos und mit eisigem Herz.

Doch dieses eisige Herz vermochte heute nur für sie zu schlagen, sie fand mich an dem zarten Bach unterhalb des Anwesens von Minas Faer… ich ging meinen Gedanken nach, wie so oft… suchte Auswege aus dieser so hoffnungslos scheinenden Situation. Und wieder spendete sie mir trost, ihr in die Augen zu blicken war wie ein Rausch der meine Seele durchflutete, und gleichzeitig waren es Messerstiche ins Herz die mir zeigten dass sie… ob des Eides den sie einem Menschen gab… nie ganz mein sein wird… eine Freundin… vereint in Liebe… und doch nie die meine Frau. Sie verstand… nein, mehr noch… sie fühlt ebenso wie ich… denkt unentwegt daran wie es wäre wenn dieser Eid nicht bestünde, wenn es nur uns gäb… uns, den Wind und dass Meer… dass Licht und den Schatten… den Mann und die Frau. Ich schenkte ihr mein Herz… auf das ich ihres als Pfand zurückerhalten mag.
So schrie mein Herz und ihres antwortete… antwortete in diesem einen Kuss, der mich bis aufs tiefste berührte… und es wurde Frühling.